Stellungnahme der SPD-Fraktion zur Einrichtung einer Verbundschule

Veröffentlicht am 01.10.2012 in Stadtverband

Die SPD-Fraktion ist einmütig überzeugt von dem pädagogischen Konzept der GMS. Vor 14 Tagen wurden die Eltern von der Verwaltung mit der Idee der Verbundschule konfrontiert als Alternative zu der großen Lösung der GMS. Im Gemeinderat, der einen Grundsatzbeschluss fassen sollte, gingen wir davon aus, dass wir natürlich zwischen den beiden Varianten entscheiden dürfen.

Die Beschlusslage des Verwaltungsvorschlags ließ dies nicht zu. Sie geht nach dem Motto „Vogel friss oder stirb". Ihr bekommt die GMS, aber nur in der Form oder zunächst gar nichts. Vorbereitete Anträge zur Erweiterung des Verwaltungsantrags wurden vom RP als nicht möglich beschieden, wenn wir in dieser Sitzung eine Entscheidung haben wollten.

Da es sich abzeichnete, dass wir heute und dann auch später keine Mehrheit finden würden, haben wir unseren Antrag auf Einrichtung einer integralen GMS zurückgezogen, den wir wollten, dass die Schulen nächstes Jahr an den Start gehen können. Es fiel uns nicht leicht, denn wir sind weiterhin der Ansicht, dass die große Lösung der GMS die richtige Antwort auf die aktuellen schulischen Probleme ist.

Für viele Eltern ist das Konstrukt einer Verbundschule nicht klar und sie fragen sich: -Zweifeln die Schulleiter und der Oberbürgermeister jetzt am Konzept der GMS? -Ist das alles nur alter Wein in neuen Schläuchen, wie es schon oft auf der Hauptschulebene war? -Ist die GMS jetzt doch wieder nur die Hauptschule mit neuem Namen, eine Ergänzung zur RS, wie es in der Kraichgau- Stimme stand? -Wie werden sich wohl zukünftig die Eltern entscheiden?Es war klar, dass die Anhänger der abgelösten Regierung dieser Änderung der neuen Landesregierung wenig Sympathie entgegenbringen. Die CDU ist im Stadtparlament zahlenmäßig die größte Fraktion und damit sind alle Entscheidungen, die sie nicht mitträgt, knappe Entscheidungen.

Der Vorschlag mit der Verbundschule wird als Ei des Kolumbus angepriesen und ist doch eher ein fauler Kompromiss, der den Gegnern und Zweiflern in die Hände spielt, die unbedingt und so lange wie möglich am 3 gliedrigen Schulsystem festhalten wollen. Dieses antiquierte Schulsystem sortiert Schüler in unterschiedliche Schularten. Es führt die unterschiedlichen Begabungen nicht zusammen und lässt vor allem die schwächeren Schüler außen vor. Auch die Verbundschule ändert nichts an diesem Zustand. Wir haben eine andere Vorstellung von einer zeitgemäßen Schulbildung.

Bildungsfachleute, und auch unsere Verwaltung, gehen davon aus, dass es mittelfristig ein 2gliedriges Schulsystem geben wird. Wie dann die Schule neben dem Gymnasium heißt, ist gleichgültig. Die Probleme bleiben die Gleichen. Mit der Implementierung einer Verbundschule ziehen wir diesen Prozess nur hinaus und bescheren einer der Schulen RS oder GMS einen schleichenden Abgang. Mit etwas Mut bei den anderen Fraktionen hätten wir einen sauberen Übergang hingebracht.

Die Idee einer gymnasialen Oberstufe in Bad Rappenau wird sich mit der Verbundschule erst lösen lassen, wenn es einen der Schulzweige nicht mehr geben wird, also in ferner Zukunft.

Den Verwaltungsvorschlag, eine Verbundschule einzuführen, empfinden wir als unnötigen Rückschritt und Rückschlag in einer Entwicklung, die eigentlich klar vorgezeichnet ist. Wir waren in Bad Rappenau schon viel weiter, für manche vielleicht zu weit. Ich pflichte dem Rektor der Eppinger WRS zu, wenn er sagt: „Je mehr man sich mit der GMS beschäftigt, desto begeisterter ist man."

 

 
 

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