Antrag auf Zuschuss zur Dachsanierung der ehemaligen Synagoge Heinsheim
Die ehemalige Synagoge Heinsheim hat jahrelang ein klägliches Dasein gefristet. Im Nachhinein wirkt es fast beschämend, wie mit diesem Zeugnis der Zeitgeschichte umgegangen wurde. Wer den Zustand noch vor einem Jahr kennt, der weiß, wovon die Rede ist. Der Zerfall war zu befürchten, doch dankenswerter Weise haben sich engagierte Bürger zusammengeschlossen und in kurzer Zeit schon eine hohe Summe aufgebracht, um das Gebäude zu erwerben. Damit haben sie bewiesen, dass es ihnen ernst ist. Und damit übernehmen sie Verantwortung für das Erinnern – stellvertretend für uns alle.
Stellen Sie sich vor, die letzte erhaltene Synagoge im Stadtgebiet würde weiter zerfallen – das wäre eine Blamage gewesen. Der Freundeskreis der ehemaligen Synagoge wurde gerade noch rechtzeitig aktiv, denn es ist fünf vor zwölf. Das Dach muss in einer ersten Stufe dringend dicht werden, sonst ist das Gebäude vielleicht irreversibel geschädigt.
Der Verein hat aber nicht nur das Erinnern und Konservieren als Ziel, nein, es gibt ein transparentes Zukunfts- und Nutzungskonzept unter den Stichworten Kultur und Dialog. Wenn wir den Zuschuss von 20.000 Euro gewähren, setzen wir damit ein Zeichen seitens der Stadt, dass wir uns als Gemeinde nicht vor der Verantwortung drücken, die notwendige Erinnerung lebendig zu halten. Doch wir setzen auch ein Zeichen für positive Entwicklung, denn wenn die Synagoge hergerichtet ist und mit Leben gefüllt wird, wird sie mit Sicherheit eine Strahlkraft haben, die die ganze Region bereichern wird, gerade auch im Zusammenspiel mit dem jüdischen Verbandsfriedhof, dem Schloss Heinsheim, der Burg Ehrenberg und der Bergkirche. Lauter Juwelen am Neckar, die Geschichte unmittelbar erlebbar machen. Schon jetzt haben die Veranstaltungen des Freundeskreises ein überregionales Echo gefunden, und das wird sich positiv fortsetzen.
Schön ist auch, dass die Platzgestaltung in Kooperation mit dem Bauamt zu den neuen Bauplätzen passen wird und so allen Belangen Rechnung getragen wird.
Ein solches Projekt findet sich im weiten Umkreis nicht. Ich danke der Stadtverwaltung für die gefundes Lösung und dem Freundeskreis für das bewundernswerte Engagement und wünsche ihm viel Glück und einen langen Atem für die Verwirklichung des Projekts.
Die SPD-Fraktion stimmt der Zuschussgewährung zu.
Für die SPD-Fraktion Martina Trunzer