Corona-Krise

Veröffentlicht am 21.04.2020 in Ortsverein

Wir erleben derzeit eine Ausnahmesituation, die es in diesem Umfang so noch nicht gegeben hat. Diese Pandemie in den Griff zu bekommen ist in erster Linie eine große gesellschaftliche Aufgabe. Ebenso stellt sie eine Herausforderung für die Politik dar. Denn die Handhabung des Krisenmanagements wird von politischen Institutionen definiert. Die nach Meinung von Experten notwendigen Vorkehrungsmaßnahmen von Bund und Ländern haben das öffentliche Leben und die Wirtschaft in starkem Maße getroffen - ohne Ausnahme von Bad Rappenau. Jetzt gilt es für jeden, sich aktiv daran zu beteiligen, dass Bad Rappenau in dieser schwierigen Zeit zusammenhält und wir diese Krise gemeinsam hinter uns bringen.

 

Dieser Virus macht keine Unterscheidung nach Herkunft oder Vermögen. Und er macht vor allem nicht an Ländergrenzen halt. Durch unsere vernetzte Weltgemeinschaft ist es eine globale Aufgabe, bei der, neben allgemeiner Besonnenheit, zwei Tugenden von jedem Menschen beherzigt werden sollten: Verantwortungsbewusstsein und Solidarität.
Verantwortungsbewusstsein. Wir sind alle an ein Leben der sozialen Vernetzung, starker Mobilität und ein großes Freizeitangebot gewöhnt. Dies gilt es vorerst herunterzufahren. Das geben auch die Verordnungen der Landesregierung deutlich vor. So ist es derzeit von großer Notwendigkeit, sich höchst diszipliniert an die Bestimmungen und die ad hoc durchgesetzte Gesetzgebung zu halten. Zum einen geht es um die eigene Gesundheit. Zum anderen - und hier kommt die große Verantwortung ins Spiel, die jeder von uns hat - geht es um die Gesundheit unserer Mitmenschen. Ein Gang zum Bäcker birgt nicht nur das Risiko sich selber, sondern auch andere anzustecken. Jeder einzelne steht in der Verantwortung, die weitere Verbreitung des Virus bestmöglich zu verhindern. Das Gebot der Stunde ist es, Zeit zu gewinnen, damit unser Gesundheitssystem nicht überstrapaziert wird und es Experten gelingen kann, entsprechende Impfstoffe bereitzustellen.
Wir können uns glücklich schätzen, in Deutschland eine starke repräsentative Demokratie zu haben. Wir sind weit entfernt von einem autoritären Staat, der die öffentliche Meinung missachtet und Entscheidungen über die Köpfe der Menschen hinweg trifft.
Die bisherigen Maßnahmen der Landesregierung und anderer Stellen scheinen sinnvoll und notwendig. Dazu herrscht weitestgehend Konsens innerhalb der Bevölkerung. Jede dieser Entscheidungen muss jedoch, trotz des rasanten Tempos, diskutiert und durchdacht werden. Wir sollten uns darüber bewusst sein, was Grenzkontrollen, eingeschränkte Versammlungsfreiheit und darüber hinaus gehende Maßnahmen wie Ausgangssperren bedeuten. Bis zu welchem Punkt ist die teilweise massive Einschränkung von Grundrechten gerechtfertigt und verhältnismäßig? Trotzdem, lasst uns dieser großen Verantwortung mit beispielloser Disziplin gerecht werden: Disziplin, soziale Kontakte weitestgehend einzuschränken. Disziplin, die jeder von uns aus Liebe zu seinen Verwandten, Freunden und Mitmenschen für ein paar Tage oder Wochen aufbringen sollte.
Solidarität. Sozialsein heißt normalerweise Kontakt haben, bei einander sein. Ironischerweise ist das sozialste Verhalten momentan die Vermeidung von all dem. Doch nicht nur dadurch bewältigen wir die Krise: Jeder kann einen Beitrag leisten, um seinen Mitmenschen in dieser Zeit beizustehen. Ob es Botengänge für Menschen der Risikogruppen sind, Telefonate mit Menschen, welche mit weniger angenehmen Bedingungen für Quarantäne gesegnet sind, oder schlicht ein Dankeschön an die Menschen zu richten, die unser öffentliches Leben und unsere Versorgung am Leben halten, sei es im Supermarkt oder in Pflegeeinrichtungen. Mit Menschlichkeit und Zusammenhalt können wir als Gesellschaft gestärkt und mit einem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl aus dieser Krise heraus gehen. Eines sei gesagt: Man spürt, welches große Maß an Anerkennung und Dankbarkeit den hart Arbeitenden im systemrelevanten Pflege- und Versorgungsbereich (70 % Frauenanteil) zukommt. Die meisten merken, durch diese Krise führen uns nicht Banker, sondern unter anderem Kassierer und Pfleger. Als Sozialdemokraten ist es unser Ziel darauf hinzuwirken, dass sowohl Angestellte im sozialen Bereich besser entlohnt und gewürdigt werden als auch, dass wir wahrhaftige Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern herstellen. Viele Menschen erkennen in dieser Zeit, dass ein sozialer Mehrwert für die Gesellschaft mehr im Vordergrund stehen sollte als die Anhäufung von Vermögen.
Lasst uns gemeinsam mit gutem Beispiel vorangehen und aufzeigen, was diese deutsche Gesellschaft und was Bad Rappenau leisten kann. Wenn jeder verantwortungsvoll und solidarisch handelt, werden wir diese Krise überstehen. Welche Gesellschaft wollen wir nach dieser schwierigen Zeit vorfinden? Es ist klar, diese wird nicht mehr dieselbe sein. Lasst uns das beste aus der Situation machen und Charakter zeigen!
"In der Krise beweist sich der Charakter." Helmut Schmidt

 
 

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